Sonntag • 19:00
KKC Hviezda
Es gibt nur wenige so intensiv auftretende Zitate, die viele Einstellungen der Menschen nach all den Apokalypsen des 20. Jahrhunderts prägten, als die Paraphrase von Wittgenstein: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Dieser Satz wurde missbraucht, genutzt, verdreht, verwendet, missverstanden und oft sinnlos aus dem Kontext gerissen, denn Wittgenstein fordert nicht zum Schweigen auf, sondern formuliert den Zustand einer spezifischen Erfahrung, die sich mit der Möglichkeit der Kommunizierbarkeit ausschließt. Die Aktion B ist der Name eines konkreten historischen Ereignisses (1952 - 1953), in dem eine sich selbst privilegierende politische Partei (kommunistisch) stark inspiriert und aktiv gedrängt von dem Vorbild des Umgangs mit dem Klassenfeind, das in den 1930er Jahren in der Sowjetunion praktiziert wurde, beschloss, sich unserer slowakischen „Klassenfeinde“ zu entledigen. Ob wir es akzeptieren oder nicht, es wurde zu einer von vielen historischen Verletzungen und Wunden, die im letzten Jahrhundert die Seele der Slowakei entstellt haben. Hunderte von Familien (über mehrere Generationen hinweg), die ungerecht und gewaltsam ihrer Wohnstätte, Arbeit und schließlich auch ihrer persönlichen Vergangenheit und damit ihrer wesentlichen Identität beraubt wurden, sowie eine weitere riesige Gruppe unschuldiger Menschen, die um ihre Fähigkeit gebracht wurden, diese erschütternde Erfahrung zu erzählen, zu teilen und zu kommunizieren.
Das ursprüngliche slowakische Stück entstand inspiriert durch die Veröffentlichung von Marianna Oravcová - Aktion B des Verlags des Nationalen Erinnerungsinstituts.
Dauer der Aufführung: 1 Stunde 30 Minuten ohne Pause
Inszenierungsteam
Regie: Mariana Luteránová
Dramaturgie: Miriam Kičiňová
Bühne und Kostüme: Eva Kudláčová-Rácová
Musik: Daniel Žulčák
Besetzung
Mitwirkende:
Zuzana Kocúriková
Martin Huba
Daniel Žulčák
Michaela Trokanová (als Gast)
Verkauf auch an der Kasse KIC.
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